Fünf Instrumente standen am Anfang
Begonnen hat alles im Jahr 1895 mit der Gründung eines Militärvereins. 1904 wurde mit dem Beschluss, fünf Instrumente zu kaufen, der Grundstein für eine Vereinskapelle unter musikalischer Leitung von Martin Schmid sen. gelegt. Die Gründung des „Musikverein Bergfelden“ wurde am 17. August 1924 beschlossen. 15 aktive Musiker hatte der Verein unter dem Vorsitz von Christian Grathwol.
Mit Eintritt in den „Oberen Neckargau-Musikverband“ im Jahr 1926 zählte der Verein bereits 52 Mitglieder. Damit konnten die begabten Bergfelder Musiker auch an Preisspielen teilnehmen. Ein Jahr später übernahm Johannes Kapp das Dirigat. Er wurde 1934 von Martin Schmid jun. abgelöst, der die Leitung 40 Jahre innehatte. Nach mehreren Wechseln an der Vereinsspitze stand Georg Schatz dem Verein von 1928 bis 1939 vor. Das 25-jährige Bestehen feierte der Verein 1931 verbunden mit dem achten Gau-Musikfest. Die ersten Wanderungen und Ausflüge wurden organisiert.
Nach 1926 und 1930 konnte die Kapelle auch beim Preisspiel 1933 in Hochmössingen den 1a-Preis erringen. Bedingt durch den Krieg ruhten die Aktivitäten von 1942 bis 1948. Die Wiedergründung erfolgte am 16. Januar 1949 mit dem Einverständnis der französischen Militärregierung.
Anlässlich des 50. Bestehens richtete die Kapelle im Jahr 1955 das Kreismusikfest aus. Stolz zeigte sich der Musikverein Bergfelden damals über die erste Uniform des Vereins. Im selben Jahr übernahm Herbert Grathwol für 30 Jahre den Vorsitz. Ihm folgte 1985 Rainer Schlagenhauf. 1972 wurde eine Jugendkapelle mit 25 Mitgliedern gegründet. 1976 begannen schon 42 Jugendliche ihre musikalische Ausbildung im Verein. Unter Mitwirkung der Gastkapelle aus Pettneu (Österreich) wurde das 75-jährige Bestehen 1979 groß gefeiert. Danach sollte alle 5 Jahre ein großes Jubiläumsfest stattfinden.
Ab 1982 wurden weitere 24 Jungmusiker in Eigenregie ausgebildet. Im selben Jahr führten die Aktiven zusammen mit dem Spielmannszug Horb a.N. beim 150-jährigen Jubiläum der Feuerwehr den „Großen Zapfenstreich“ auf. Auch bei der Einweihung der Dickeberghalle konnten die Musiker ihr Können unter Beweis stellen. 1984 wurde den Musikern dann die Ehre zuteil, beim Schäferlauf in Markgröningen musikalisch mitzuwirken.
Ein weiterer Höhepunkt war die Konzertreise zum Musikfestival nach Calella in Spanien 1988. Hier hatte man eine neue Uniform im Gepäck. 1992 hatten die Musiker die traurige Pflicht, ihrem Ehrendirigenten Martin „Marde“ Schmid die letzte Ehre zu erweisen.
1999 löste Matthias Henger Rainer Schlagenhauf aufgrund einer Satzungsänderung als 1. Vorsitzender ab. Dieser übernahm das neue Amt des Geschäftsführers. Mit dem Jahrtausendwechsel konnte eine in den Ortsfarben blau und gelb gehaltene neue Fasnetsuniform angeschafft werden. Im Jahr 2004 umrahmte u.a. das Heeresmusikkorps 10 aus Ulm das 100-jährige Bestehen der Musikkapelle. Dort wurde auch die Pro-Musica-Plakette verliehen.
2005 übergab Bernd Klaiber die musikalische Leitung zum ersten Mal an einen externen Nachfolger. Inzwischen konnte mit seinem Sohn René Klaiber aber wieder ein Dirigent aus den eigenen Reihen gewonnen werden.
Etliche Veranstaltungen sind beim Musikverein zur Tradition geworden, so zum Beispiel das Fest zum 1. Mai, dessen Ursprung bis ins Jahr 1966 zurückreicht. Kameradschaftstage wie der „Hammelbraten“ und Ausflüge, u.a. nach München, Italien oder die USA, schweißen die Gruppe seit jeher zusammen. Alle zwei Jahre veranstalten die Musiker eine Weihnachtsfeier mit Theater. Das „Berda-, Moschd- ond Besafeschd“ im Herbst hat sich ebenfalls etabliert. Der Höhepunkt ist aber das seit 1983 als Doppelkonzert durchgeführte Jahreskonzert.
Derzeit zählt der Verein 286 Mitglieder, davon 51 aktive Musiker und 28 Jugendliche in Ausbildung.